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Schönbrunn mit Bad Goldbrunn

Erste Erwähnung:1349
Einwohner 1939:2145
Fläche:2305 ha
Landkreis:Zwittau
tschech. Name:Jedlová
Karte Schönhengstgau

Ortsansicht Urkundlich wird die Ansiedlung Schönbrunn 1349 unter der Bezeichnung "Pilcher fons" erstmals erwähnt. Der spätere Ort entstand allerdings aus zwei Siedlungen: Oberschönbrunn und Unterschönbrunn, wobei der Unterort auch "Tannendorf" hieß. Beide Ortsteile wuchsen zusammen, blieben aber als solche erkennbar, denn zwischen der neuen Fabrik (Gebrüder Bader) und dem Gasthaus (Erbgericht) bestand kein richtig geschlossener Ort.

Zu Schönbrunn gehören die Ortsteile Vierhöf und Sechshütten. Die Entstehung von Vierhöf hängt mit dem Kloster in Leitomischl zusammen, worauf noch die Bezeichnungen "Oberer und Niederer Bischof" hinweisen. Sechshütten trug zuerst den Namen "Susannendörfel", nach der Gründerin Susanne, der Schlossherrin von Frischberg bei Bistrau. Die spätere Bezeichnung rührt daher, dass die Gräfin den Grund an sechs Untertanen zur Ansiedlung verschenkt hatte.

Kirche In J.G. Sommers Topographie des Königreiches Böhmen steht zu Schönbrunn im Jahre 1837: "Ein Dorf mit 259 Häusern und 1.694 Einwohnern, erstreckt sich in einem flachen Tale an einem Bache mit mehreren Teichen. Hier ist eine Pfarrkirche zu Maria Heimsuchung, welche früher eine zur Bistrauer Pfarre gehörige Commendat-Kirche war, im Jahre 1792 aber zur selbständigen Pfarre erhoben wurde, eine Schule, beide unter herrschaftlichem Patronat, zwei herrschaftliche Meierhöfe, zweitweilig verpachtet und vier Mühlen. Die von Bistrau nach Politschka führende Hauptstraße geht durch den oberen Teil dieser ansehnlichen Ortschaft. Die Einwohner treiben Feldbau, Viehzucht, Spinnerei, Weberei und Bleicherei."

Die Pfarrkirche in Oberschönbrunn hatte in einem freistehenden Glockenturm zwei Glocken, eine trug die Jahreszahl 1306, die kleinere zeigte das Jahr 1668. Beide mussten im Ersten Weltkrieg abgeliefert und erst 1926 konnten die neuen Glocken geweiht werden. Unterschönbrunn verfügte lange über eine Holzkapelle beim Schulkreuz, in der Andachten gehalten wurden. Eine umgefallene Kerze löste eine Brand aus und vernichtete die Kapelle. 1909 wurde die neue Kapelle fertiggestellt, deren Altar "Maria Himmelfahrt" ziert.

Sommerfrische Im Jahr 1835 erlangte Oberschönbrunn unter Mithilfe der damaligen Grundherrschaft ein neues Schulgebäude. Unterschönbrunn baute seine Schule 1863. In der Gemeinde errichteten die Gebrüder Bader im 19. Jahrhundert eine Seiden-Handweberei. 1910 entstand dann die neue Seidenwarenfabrik, die in ihren besten Zeit über 250 Angestellte beschäftigte. Den Schönbrunner Gemeindestempel ziert ein Dorfbrunnen mit zwei Rosen.

Bei Schönbrunn lag der Erholungs- und Kurort Bad Goldbrunn, auch "Waldl" genannt, mit seiner Kapelle und dem berühmten Altarbild "Maria Schnee". Schon im 18. Jahrhundert ließ dort Franz Rudolf Graf von Hohenembs eine hölzernes Badehaus und gegenüber ein einfaches Gasthaus errichten. Der auch von Erholungsgästen aus Wien und Brünn geschätzte Ort lag teilweise auf Schönbrunner, teilweise auf Dittersbacher Gemeindegebiet.

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