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Neudorf

Erste Erwähnung:1304 (Waltersdorf)
Einwohner 1930:250
Landkreis:Landskron
tschech. Name:Nová Ves
Karte Schönhengstgau x
Neudorf

Ortsansicht Auf einem Hügel mitten im Dorf steht die 1832 erbaute Kirche. Rund um die Kirche wachsen Feldfrüchte. Und fast ganz umschlossen wird der Hügel von 2 Bächlein, die sich vereinen. An diesen Bächlein stehen die Häuser, so daß der Hügel wie ein großer Dorfplatz wirkt mit der mahnenden Kirche. Schöndörffl war der erste Name dieser 2. Dorfgründung 1687 1691 bereits Schön- oder Neudorf und später nur Neudorf. Das abgegangene Waltersdorf von 1304 muß hier zwischen Wachberg und Granitzberg gegründet worden sein. 1691 bestanden 44 Häuser, 1789 74, 1837 104, 1843 107, 1910 87 und 1939 zählte man nur 32 Haushaltungen. Die Einwohnerzahlen gingen zurück: 1843 723 Einwohner, 1869 710, 1880 523, 1900 415, 1910 329 und 1930 277. Die wirtschaftlichen Verhältnisse gepaart mit dem ansteigenden Lebensstandart führten zu Auswanderungen nach Amerika und in die Webereistädte Deutschlands.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts zogen Auswanderungswerber durch unsere Dörfer.

Ortsansicht Neudorf gehörte 1767 zur Kirchengemeinde Tschenkowitz. 1862 erfolgte die Erhebung zur eigenen Pfarrei. 1780 hören wir erstmals von einer Schule. Das Schulhaus wird 1886 mit Unterstützung des Deutschen Schulvereins gebaut und später die Spar- und Darlehenskasse errichtet. 1890 wurde die Ajourstickerei begonnen, weil der Flachshandel nicht mehr so gut florierte. Einige Weber verdienten sich später ihren Lebensunterhalt durch Korbflechten und Besenbinden. Die 2 Handarbeitsbetriebe verteilten die Heimarbeit; fertiggestellt wurden u.a. Tafeltücher, Tischdecken, Bettbezüge, Steppdecken, Damenunterwäsche. Neben Lebensmittelgeschäft und Mühle gab es 1 Schuhmacher, 1 Schreiner und 4 Gasthäuser. Noch zu nennen sind der landwirtschaftl. Verein, die Feuerwehr und die Musikkapelle. Von überlieferten Bräuchen wählen wir aus: um 1830 zog der Lehrer mit seinen Sängern am Dreikönigstag von Haus zu Haus.

Vom Maisingen ist folgendes Lied erhalten:

Rute Rusa, rute Rusa Wachsa of am Stengel, Der Herr is schien, der Herr is schien, Die Frau is wie a Engel. Der Herr, der hot n bloa Rock, De Frau, die hot n Groschatog, Sie wat sich wul bedenka On ons a Gröschla schenka, Gott verleih r a langes Laba.

Letzter Bürgermeister und zugleich letzter Schulleiter der 2-klassigen Schule Johann Krögler, letzter Pfarrer Johann Waschitschek.

[FG-01]