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Wolledorf

Erste Erwähnung:1403
Einwohner 1939:165
Fläche:195 ha
Landkreis:Hohenstadt
tschech. Name:Vlachov
Karte Schönhengstgau

Ortsansicht Im Heimatbuch zum östlichen Schönhengstgau [HK-01] ist über Wolledorf zu lesen:

Der Ort wird erstmals im Jahre 1403 erwähnt und ist 1406 urkundlich als Gemeinde mit Zugehörigkeit zur Pfarre Schmole verzeichnet. Zur Ortsbezeichnung wird angenommen, dass sich hier große Schafstallungen der damaligen Herrschaft befanden, aus denen sich das Dorf entwickelte. Auch das Gemeindesiegel zeigt als Symbol einen Schafbock (Widder).

Ursprünglich war Wolledorf an das Postamt Schmole angeschlossen, später war eine eigene Post- und Telefonstelle im Ort. Ursprünglich gehörte der Ort zur Pfarre Schmole, Ende des 15. Jahrhunderts war er nach Müglitz eingepfarrt. Im Jahre 1787 wurde unter den Herren von Zierotin die neue Kirche in Schmole erbaut, wozu die Gärtler und Häusler von Wolledorf zu Gespann- und Handarbeit herangezogen wurden. Die Gottesdienste fanden, obwohl die Orte Pobutsch, Klein-Jestreb, Wolledorf und Colloredo zur Pfarrei Schmole gehörten, nur an jedem siebten Sonntag in deutscher Sprache statt. Erst 1930, nach einer Audienz beim Fürsterzbischof von Olmütz durch die Bürgermeister dieser Orte, konnte erreicht werden, dass alle vier Sonntage ein tschechischer Pfarrer eine sogenannte "Deutsche Messe" las.

Am Westende des Dorfplatzes stand eine mittelgroße Kapelle, die dem heiligen Florian geweiht war. Am Barbaratag wurde, als im Orte noch das Erzbergwerk in Betrieb war, eine feierliche Messe mit Aufmarsch aller Vereine und der Bergleute in ihrer schmucken Uniform abgehalten. Vor dieser Kapelle war eine in Sandstein gehauene Pietät. Inmitten einer kleinen Parkanlage stand auf der Höhe des Nordausganges des Dorfes die Dreifaltigkeitssäule.

Das Vereinsleben des Dorfes war infolge der Nähe zu Müglitz, dem kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt, nach dort ausgerichtet. Der Feuerwehrverein von Wolledorf veranstaltete alljährlich einen Ball und Gartenfeste. Die Landjugend hatte eine gut arbeitende Sing- und Tanzgruppe sowie eine Laienspielschar. Alle Bauern waren Mitglieder der landwirtschaftlichen Genossenschaften (Lagerhaus, Molkerei, Mühle und Bäckerei, Viehverwertungsgenossenschaft und Brandhilfenvereinigung).