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Libein

Erste Erwähnung:1273
Einwohner 1939:287
Fläche:386 ha
Landkreis:Hohenstadt
tschech. Name:Libiva
Karte Schönhengstgau

Ortsansicht Im Heimatbuch zum östlichen Schönhengstgau [HK-01] ist über Libein zu lesen:

Libein ist ein Straßendorf mit dicht aneinander gereihten Höfen im Marchtal, nördlich von Müglitz. Bahnstationen waren in Müglitz und Lukawetz, zur Post musste man nach Müglitz.

Libein ist erstmals im Jahre 1273 urkundlich erwähnt. Der Ort unterstand damals der Gerichtsbarkeit der Stadt Müglitz. 1566 verpflichtet der Olmützer Bischof Prosinowsky den Richter von Libein unter Androhung von Geldbußen, das Bier aus Müglitz zu beziehen. 1777 zählt das Dorf 38 Häuser. Hiervon vernichtet ein Großfeuer am 4. Mai 1797 26 Anwesen. 1840 ist der Ort auf 45 Hausnummern angewachsen, 1894 auf 50. 1911 erhält die Gemeinde elektrische Beleuchtung.

Das Gemeindegebiet von 386 Hektar bestand zu 92% aus Ackerland, 8% waren Wiesen. Libein hatte rein landwirtschaftlichem Charakter, besaß 20 Bauernhöfe von 10-20 Hektar und sechs Kleinbauern mit über fünf Hektar. Weitere Erwerbsmöglichkeiten gaben Handwerk und Industrie in Müglitz.

Libein gehörte zur Pfarrei Müglitz. Der gemeindeeigene Friedhof bestand seit 1905. Seit 1840 ist das Haus Nr. 4, das 1777 und 1797 noch als Gemeindehirtenhaus benutzt worden war, nach dem "Grund- und Hausbesitzerverzeichnis" als Schule neu aufgebaut, 1888 umgestaltet zur einklassige Volksschule mit 20-30 Schülern.

Im Gemeindegebiet entdeckte man Funde, die auf eine Besiedlung bereits in vorgeschichtlicher Zeit hinweisen: eine "keltische Feuerstelle" aus dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert.